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Kranke Zähne – schlecht fürs Herz

Es mehren sich die Indizien, dass eine chronische Zahnfleischentzündung (Parodontitis) das Risiko von Herzinfarkt, Schlaganfall und andere Krankheiten erhöht. Bei Langzeituntersuchungen jedenfalls stoßen Forscher immer wieder auf einen statistischen Zusammenhang. So zeigte eine 2011 veröffentlichte Studie aus Schweden, dass das Viertel der Patienten mit einer stark ausgeprägten, schweren Parodontitis ein um etwa 70 Prozent höheres Risiko für Herzprobleme hat, als das Viertel mit dem gesündesten Zahnfleisch. Zu ähnlichen Ergebnissen kommen vergleichbare Studien in anderen Ländern.

Zwar lässt sich kein ursächlicher Zusammenhang belegen, doch untermauern die Daten die Vermutung, dass insbesondere ein krankes Zahnfleisch sich zu einer Gefahr für das Herz entwickeln kann. Für den Wirkungszusammenhang gibt es zwei Erklärungsansätze:

  • Wie bei jeder chronischen Entzündung werden auch bei einer Parodontitis, die ja als eine ca. handtellergroße entzündliche Wunde im Mund anzusehen ist, Botenstoffe ins Gefäßsystem ausgeschüttet. Dies werden im Körper verteilt und greifen dabei Gefäße und Gelenke(!) an. Dieser Zusammenhang von chronischen Entzündungen und Herz-Kreislauferkrankungen ist wissenschaftlich gut belegt. (So ist etwa bekannt, dass Rheumapatienten ein erhöhtes Risiko für einen Herzinfarkt aufweisen. Daher liegt der Schluss nahe, dass eine chronische Parodontitis auch das Risiko von Komplikationen bei Rheuma-Patienten erhöht.)
  • Der zweite Erklärungsansatz geht davon aus, dass die schädlichen Mundbakterien selbst, die sich auf dem erkrankten Zahnfleisch vermehren, über die Wunde im Mund in den Blutkreislauf eindringen und sich auch im Herzen ablagern. Dort können sie eine Entzündung der Kranzgefäße oder Herzklappen auslösen. Für diese Theorie spricht, dass solche Zahnbakterien bereits in den Ablagerungen an Herzgefäßen gefunden wurden.

Gute Gründe für eine antiinfektiöse Parodontitis-Therapie

Weil Dr. Hermeler als Ihr Zahnarzt in Flensburg zugleich Arzt ist und um diese Zusammenhänge weiß, kümmert er sich umfassend um die Gesundheit seiner Patienten. Im Praxis-Anamnesebogen gehen wir auf diese Krankheitsbilder ausführlich ein. Unabhängig davon sollten Sie uns direkt informieren, wenn Sie unter Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems bzw. auch Rheuma leiden.

Quellen
„Periodontitis as a risk factor for systemic disease: Are microparticles the missing link?“ Zahi Badrana, Xavier Struilloua, Christian Vernera, Thibaud Cleea, Mia Rakicb, Maria C. Martinezc, Assem Soueidana, Received 12 December 2014, Accepted 21 February 2015, Available online 2 March 2015.